Fliegende Ameisen im Haus

Im Früh- und Hochsommer treten fliegende Ameisen auf, teilweise in grossen Schwärmen. Dabei können sie im oder am Haus kurzfristig zu echten Plagegeistern werden. Ihr Auftreten ist jedoch kein Grund zur Sorge, da dieses Phänomen in der Regel nur von kurzer Dauer ist.

Eine fliegende Ameise sitzt auf einer Veranda und hat Wassertropfen auf den Flügeln.

Was sind fliegende Ameisen?

Fliegende Ameisen sind keine eigene Art, sondern stellen eine bestimmte Entwicklungsphase im Lebenszyklus vieler Ameisenarten dar. Der Grossteil eines Ameisenvolkes besteht aus Arbeiterinnen. Während der Paarungszeit produziert das Nest jedoch zusätzlich Geschlechtstiere, sogenannte Alaten. Diese werden umgangssprachlich als Flugameisen bezeichnet und treten zum Zweck der Fortpflanzung auf.

Einige Ameisen und fliegende Ameisen sind am Boden zu sehen, wie sie aus einem Loch krabbeln. Dabei ist gut zu sehen, dass die fliegenden Ameisen sehr viel grösser sind als die normalen Arbeiterinnen.

Der sogenannte Schwarmflug (oder Hochzeitsflug) findet in der Regel einmal jährlich statt und dient der Paarung. Dabei verlassen Hunderte männliche Ameisen sowie einige junge Königinnen ihre Nester. Die Paarung erfolgt während des Fluges oder kurz danach. Die Männchen sterben kurze Zeit später, während sich die befruchteten Königinnen auf die Suche nach einem geeigneten Ort zur Nestgründung machen.

Auffällig sind Flugameisen vor allem durch ihre Grösse. Sie sind deutlich grösser als die gewöhnlichen Arbeiterinnen und können je nach Art bis zu doppelt so gross sein. Dadurch fallen sie sowohl am Boden als auch in der Luft deutlich auf.

Da am Schwarmflug zahlreiche Tiere beteiligt sind, kann es zeitweise zu regelrechten Massenauftreten beziehungsweise Invasionen von fliegenden Ameisen kommen. Dies ist allerdings ein normaler Zyklus im Leben eines Ameisenvolkes und normalisiert sich in der Regel nach wenigen Stunden bis spätestens nach einigen Tagen.

Wann treten fliegende Ameisen auf?

Der Schwarmflug eines Ameisenvolkes findet in der Regel nur einmal im Jahr statt. Die Schwärme treten meist im späten Frühjahr bis frühen Sommer auf. Dabei bevorzugen Ameisen warme, schwüle und möglichst windstille Wetterbedingungen. An solchen Tagen ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, einen Schwarmflug zu beobachten.

In den Tagen und Wochen vor dem Schwarmflug sind häufig vermehrt Arbeiterinnen zu beobachten, die einen geeigneten „Abflugort“ für die Alaten sowie passende Wege dorthin erkunden. Dieses Suchverhalten kann sich über mehrere Wochen, teils bis zu einem Monat, erstrecken.

Einige Arten haben einen deutlich späteren Schwarmflug (bspw. Crematogaster scutellaris). Daher können fliegende Ameisen auch zu späteren Zeitpunkten im Jahr auftreten.

Sind fliegende Ameisen schädlich?

Nein, fliegende Ameisen sind nicht schädlich. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, sich zu paaren. Männliche Geschlechtstiere sind gar nicht in der Lage Nahrung aufzunehmen und sterben schnell. Die befruchteten Weibchen nehmen in der Zeit des Paarungsflugs keine Nahrung auf und kehren anschliessend nicht ins alte Nest zurück, sondern gründen an einem geeigneten Ort eine neue Kolonie. Dabei verursachen fliegende Ameisen weder Materialschäden noch stellen sie eine Gefahr für Lebensmittel oder die Hygiene dar.

Was kann ich gegen fliegende Ameisen tun?

Obwohl fliegende Ameisen nicht schädlich sind, kann ihr massenhaftes Auftreten als sehr lästig empfunden werden. Mit einfachen Massnahmen lässt sich jedoch gut verhindern, dass die Insekten ins Haus gelangen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, fliegende Ameisen in Innenräumen zu vermeiden:

Fenster, Türen und Tore geschlossen halten: Offene Fenster und Türen bieten fliegenden Ameisen einen leichten Zugang ins Haus. Halten Sie diese Öffnungen daher möglichst geschlossen oder öffnen Sie sie nur kurzzeitig.

Auf dem Bild ist ein Insektenschutzgitter bei einem Fenster zu sehen, das sehr effektiv ist! Auf dem Bild sind 12 Mücken verteilt, die versuchen einzudringen, jedoch kläglich scheitern.

Fliegengitter montieren: Wenn Sie Fenster trotzdem öffnen möchten, können Sie ein Fliegengitter anbringen (achten Sie darauf, dass die Maschenweite klein genug ist). Zur Installation empfehlen wir unseren Partner Semofix.

Ritzen, Fugen und Spalten abdichten: Verschliessen Sie potenzielle Eintrittsstellen wie Ritzen, Fugen und Spalten an Fenstern, Türen oder Wänden, durch die fliegende Ameisen ins Haus gelangen könnten.

Pheromonspuren entfernen: Bei der Suche nach geeigneten Abflugorten hinterlassen Arbeiterinnen Pheromonspuren. Diese können Sie zum Beispiel mit Essigwasser überdecken, sodass Ameisen den Bereich meiden. Weitere Methoden finden Sie hier: Hausmittel gegen Ameisen

Befinden sich bereits einzelne fliegende Ameisen im Haus, können Sie versuchen, diese durch ein geöffnetes Fenster wieder nach draussen zu leiten. Dabei kann auch ein Föhn im Kaltluftmodus hilfreich sein. Eine gezielte Ameisenbekämpfung ist in der Regel nicht notwendig, da die Anzahl der Tiere nach kurzer Zeit von selbst wieder abnimmt.

Sollten sich fliegende Ameisen an Ihrer Hauswand oder an Ihrer Fassade aufhalten, ist dies in der Regel kein Problem. Die Tiere verursachen keine Schäden und verschmutzen die Fassade nicht. Auch wenn ihr Auftreten kurzfristig störend wirken kann, werden Sie bald wieder Ruhe an Ihrer Hauswand haben.

Ameisen loswerden

Probleme mit Ameisen?

Fliegende Ameisen sind in der Regel harmlos. Wenn Sie jedoch vermehrt von krabbelnden Ameisen heimgesucht werden, kann dies durchaus problematisch werden. Gerne unterstützen wir Sie dabei, die Ameisen nachhaltig und fachgerecht loszuwerden.

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