Papierfischchen effektiv bekämpfen - Schutz für Ihre Dokumente und Kulturgüter
In den vergangenen zwanzig Jahren haben sich Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) zunehmend in europäischen Museen, Archiven und Bibliotheken (einschliesslich der Schweiz) verbreitet. Dennoch wird dieser Schädling häufig unterschätzt.
Papierfischchen und Silberfischchen werden beide der Gruppe der Lepismatidae zugeordnet. Somit ähneln sie sich in vielen Aspekten. Jedoch gibt es einige Unterschiede in ihrer Biologie, welche ihre Verbreitung im Allgemeinen und die Lokalisierung in Gebäuden beeinflusst.
Risiken durch Papierfischchen
Papierfischchen ernähren sich von einer Vielzahl zellulosehaltiger Materialien, Hausstaub und toten Insekten. Dies bedeutet, dass sie Papier, Bücher, Dokumente in Archiven und Bibliotheken sowie Kunstdrucke, Tapeten und sogar bestimmte Textilien beschädigen können.
Museen, die oft eine Vielzahl papierbasierter Objekte aufbewahren, stehen vor ähnlichen Risiken. Die Schäden können subtil beginnen und im Laufe der Zeit unbemerkt erhebliche Ausmasse annehmen.
FAQ
Häufige Fragen zu Papierfischchen
Wie kann ich einen Befall von Papierfischchen verhindern?
In der Schweiz werden Papierfischchen primär in Gebäude eingeschleppt, häufig über Verpackungsmaterial wie Kartonage. Museen und Archive können die Einschleppungsgefahr verringern, indem ankommende Objekte, die in Karton verpackt sind, sowie Hygieneartikel (z. B. Toilettenpapier) bei der Ankunft auf Fischchen kontrolliert werden. Leere Kartons sollten zeitnah ausserhalb der Räume entsorgt werden.
Zusätzlich können Unternehmen durch gezielte Massnahmen innerhalb der Gebäude das Risiko eines Befalls weiter reduzieren:
Regelmässige Reinigung: Staub, Haare und Hautreste aus Ritzen, Fugen und schwer zugänglichen Bereichen entfernen, da sie als Nahrungsquelle dienen.
Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle: Papierfischchen bevorzugen warme, eher feuchte Umgebungen. Räume sollten daher trocken und möglichst kühl gehalten werden.
Sichere Lagerung von Beständen: Wertvolle Dokumente, Bücher und Objekte in luftdichten oder geschützten Behältnissen aufbewahren.
Schlupfwinkel minimieren: Ritzen, Fugen und andere Verstecke wo möglich abdichten.
Monitoring: Durch Sichtkontrollen oder Fallen frühzeitig Anzeichen eines Befalls erkennen.
Die Massnahmen schützen vor der Einschleppung von Papierfischchen und verhindern, dass sie sich im Gebäude ausbreiten.
Wie kommen Papierfischchen in ein Gebäude?
Papierfischchen können auf unterschiedliche Arten in Gebäude eingeschleppt werden. Ein wichtiger Kanal sind die Verpackungen (zum Beispiel Kartonage, Wellpappe), in denen Gegenstände verschickt werden. Dies bedeutet, dass die Fischchen auch mit Leihgaben für Ausstellungen, Schenkungen für Archive und Bibliotheken, (neuen) verpackten Möbeln, Hygieneartikeln etc. ins Gebäude gelangen können.
Was kann ich tun, wenn der Verdacht auf eine Einschleppung bei einer neuen Lieferung besteht?
Neue Lieferungen, wie Ausstellungsobjekte, Möbel, Verpackungsmaterial oder Hygieneartikel, sollten zunächst nicht direkt in Bestände oder Lagerflächen integriert werden. Es empfiehlt sich, einen Quarantänebereich einzurichten, in dem eingehende Waren vorübergehend zwischengelagert und auf mögliche Anzeichen eines Befalls mit Papierfischchen kontrolliert werden können.
Typische Hinweise auf einen Befall sind kleine Frassspuren an Papier- oder Kartonmaterialien, feine Häutungsreste oder die Tiere selbst, die meist lichtscheu sind und sich in Ritzen oder Falten verstecken. Bei Entdeckung solcher Spuren sollte die betroffene Lieferung nicht weiter verteilt werden, sondern isoliert behandelt oder fachgerecht entsorgt werden.
Unternehmen, die besonders schützenswerte Dokumente oder Kulturgüter lagern, sollten bei Verdacht auf Befall professionelle Hilfe hinzuziehen, um die Situation sicher zu beurteilen und gegebenenfalls gezielt zu handeln, ohne die Bestände zu gefährden.
Sind die Bekämpfungsmittel von Desinfecta gegen Papierfischchen sicher für Sammlungen und Dokumente?
Die eingesetzten Gele für die Bekämpfung der Fischchen kommen nicht in Berührung mit den Sammlungen, Kulturgüter, Büchern, Dokumenten etc.
Gemäss Hersteller verdunsten die verwendeten Gele nur Wasser und keine anderen Lösungsmittel. Die sehr geringe Menge der ausgebrachten Gele bringt eine vernachlässigbare Wassermenge in den behandelten Raum ein, so dass die relative Luftfeuchtigkeit dadurch nicht messbar beeinflusst wird.
Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Sammlungen, Dokumente und Objekte nicht durch die applizierten Gele gefährdet sind. Sollten Sie trotzdem bedenken haben, dürfen Sie sich gerne bei uns melden. Wir finden eine Lösung, die optimal auf Ihre Räumlichkeiten zugeschnitten ist.
Unter welchen Umweltsbedingungen vermehren sich Papierfischchen besonders?
Papierfischchen gedeihen in Räumen mit konstantem Klima. Besonders wohl fühlen sie sich bei Temperaturen zwischen 20 und 24 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit ab 50 %. Solche Bedingungen sind in Museen, Archiven und Bibliotheken üblich, da dort ein stabiles Raumklima zum Schutz von Papier, Pergament oder Fotografien aufrechterhalten wird.
Besonders anfällig sind dunkle, selten genutzte und schlecht belüftete Bereiche wie Magazine, Depots oder Hohlräume hinter Regalen. Dort finden die Tiere Verstecke und Nahrung in Form von Staub, Hautschuppen oder Kleberückständen.
Da Papierfischchen mehrere Jahre leben und sich nur langsam entwickeln, bleibt ein Befall oft lange unentdeckt. Für Unternehmen mit Kulturgütern oder Archivalien sind deshalb Prävention und Monitoring entscheidend. Regelmässige Klimakontrolle, gezielte Reinigung und eine kontinuierliche Überwachung helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen und Schäden zu vermeiden.
Wie bekämpft Desinfecta Papierfischchen?
Bei einem Papierfischchenbefall der Räumlichkeiten wird ein Gel mit Insektizid in Ritzen und Fugen angebracht. Dieses Gel wird von den Papierfischchen verzehrt, woraufhin diese sterben. Hierbei handelt es sich um eine sehr gezielte Bekämpfungsmethode, durch die nur sehr wenig Insektizid appliziert wird.
Wenn möglich wird vorab eine Befallsanalyse in den Räumen durchgeführt, um die Befallsstärke einschätzen und den Aufenthaltsort der Fischchen eruieren zu können.
Nach dieser Bekämpfung wird die Wirksamkeit der Massnahmen via Monitoring kontrolliert. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt so lange, bis der Befall auf ein für den Kunden annehmbar niedriges Niveau gebracht oder die gesamte Tilgung erzielt wird. Dies bietet Ihnen einen umfangreichen Schutz vor einem weiteren Befall.
Literatur zum Nachlesen