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Warmes Wetter - wimmelnde Wespen

Montag, 3. August 2020

Momentan wimmelt es in der Zentralschweiz nur so von Wespen. Autor Alexander von Däniken der Luzerner Zeitung beschreibt in einem Artikel, was gegen die Tierchen unternommen werden kann und dass die Wespen auch nützlich sind für unser Ökosystem. Dabei ist der Artikel auf fachkundige Informationen der Umweltberatungsstelle Luzern und der Desinfecta AG gestützt. Lesen Sie den Artikel hier.

Warmes Wetter – wimmelnde Wespen: Umweltberatungsstelle Luzern empfiehlt, die Nester nur im Notfall zu entfernen


Sie gelten als lästig, manchmal auch gefährlich: Doch die Wespen sind auch nützlich. Wir zeigen auf, was zu tun ist, wenn die Insekten stören.

Sie schwirren, summen und brummen wieder, die Insekten. Vor allem Wespen werden in den letzten Tagen im Kanton Luzern häufig gesichtet. Marie-Louise Kieffer bestätigt denn auch: «Im Moment ist Hochsaison. Und das Aufkommen wird noch zunehmen, ehe es im Herbst wieder abflacht.» Kieffer arbeitet bei der Umweltberatung Luzern. Die Stelle wird von Stadt und Kanton Luzern getragen – und berät Privatpersonen unter anderem in Insektenfragen.

Mehr Anrufe wegen Wespen
Die Wespensaison schlägt sich auch in den Anrufen nieder: Die Umweltberatung ist derzeit stark gefragt. Kieffer:

«Ich rate, Wespen- und Hornissennester wenn möglich zu tolerieren. Ein Zusammenleben ist oft möglich, wenn man dem Nest nicht zu nahe kommt und hektische Bewegungen vermeidet.»
Wespen und Hornissen sind laut Kieffer nützlich; sie fressen unter anderem Fliegen und Mücken. Allerdings fliegen sie auch auf Fleisch und Süsses. Zumindest die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, während die Feldwespe harmlos ist, ja noch nicht einmal mit ihrem Stachel durch unsere Haut käme.

Und wenn Gemeine und Deutsche Wespen vereinzelt um uns herum fliegen, gibt es laut Kieffer sanfte Methoden. So könne die Flugschneise zum Nest über ein Rohr umgelenkt werden. Und gegen Wespen in der Wohnung helfen Fliegengitter (siehe auch Tipps unten).

Wespenstich weniger giftig als Bienenstich
Gefährlich sind Wespen nur, wenn sie in den Hals oder Mundbereich stechen. Auch für Allergiker gibt es ein Risiko. Das Wespengift ist schwächer als das Bienengift. Der Stich einer Hornisse ist zwar etwas schmerzhafter, aber ebenfalls weniger giftig als jener einer Biene.

Von mehr Wespen als im letzten Jahr berichtet Levin Fankhauser von der Desinfecta AG. Die Firma ist schweizweit auf Schädlingsbekämpfung spezialisiert und auch im Kanton Luzern präsent. Fankhauser sagt:

«Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir diesen Sommer einen signifikanten Anstieg an Aufträgen zur Bekämpfung von Wespen und Hornissen festgestellt.»

Der warme und trockene Frühling habe den Wespen eine optimale Entwicklung ermöglicht. Vergleichbar sei es 2018 gewesen.

Kolonie frisst gemäss Beobachtungen 200 Fliegen pro Stunde
Auch Fankhauser sagt, dass ein Wespennest nicht zwingend entfernt werden müsse. So hätten Beobachtungen ergeben, dass eine Kolonie über 200 Fliegen pro Stunde in ihr Nest tragen könne und ein Hornissenvolk pro Tag etwa 500 Gramm Mücken und Insekten erbeute. Deshalb würden Fachpersonen bei Wespen auch nicht von Schädlingen, sondern von Lästlingen sprechen.

Muss ein Nest entfernt werden, soll dies ein Fachmann tun. Wann immer möglich arbeite die Desinfecta «mit mechanischen und ökologischen Methoden». Falls der Kunde eine Umsiedelung wünsche, verweise man auf die Umweltberatung Luzern.

Nicht nur Wespen und Hornissen schwirren in grosser Zahl umher. «Generell reagieren Insektenpopulationen relativ schnell auf gutes Wetter», sagt Umweltberaterin Marie-Louise Kieffer.

Tipps gegen Wespen

  •  Decken Sie süsse Speisen und Fleisch im Freien ab.
  • Töten Sie Wespen nicht. Sollten Sie es dennoch tun, entsorgen Sie das tote Insekt sofort. Der Lockstoff des Aases lockt noch mehr Wespen an.
  • Schlagen oder blasen Sie nicht nach Wespen. Das macht sie nur aggressiv. Zielen Sie mit einem Wasserzerstäuber auf Wespen. Bei Nässe verschwinden sie im Nest.
  • Stellen Sie Abfalltonnen möglichst weit vom Garten weg.
  • Entfernen Sie Fallobst schnellstmöglichst.
  • Trinken Sie vorsichtig aus Dosen oder Gläsern.
  • Verzichten Sie auf Haarsprays, Parfüms und Hautcremes mit Duftstoffen. Wespen werden durch den Geruch angezogen.
  • Aufdringliche Wespen lassen sich oft mit Räucherstäbchen und -kerzen vertreiben.
  • Ähnlich wie Schmetterlinge und Bienen reagieren Wespen auf bestimmte Farben. Bunte und grelle Töne sowie Schwarz ziehen sie an, Weiss mögen sie gar nicht.
  • Bringen Sie Fliegengitter an Türen und Fenstern an.
  • Vermeiden Sie Erschütterungen und ruckartige Bewegungen in der Nähe von Wespennestern.
    Halten Sie vier bis fünf Meter Abstand zu einem Wespennest.
  • Entdecken Sie ein Nest, bewahren Sie Ruhe.Melden Sie sich bei Fragen oder Schwierigkeiten beispielsweise an die Umweltberatung Luzern (041 412 32 32).

Die Umweltberatung Luzern nimmt unter 041 412 32 32 persönliche Beratungen zu Insektenfragen entgegen. Weitere Informationen: https://umweltberatung-luzern.ch/

 


Artikel Luzerner Zeitung als PDF
Link zum Verlag - original Beitrag - Luzerner Zeitung

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