Schaben und Kakerlaken im Haus loswerden
Bestimmt ist es Ihnen in den Ferien auch schon einmal passiert: Sie haben eine Schabe vorbeiflitzen sehen und sich sofort geekelt. Zu den Schaben gehören rund 4’600 Arten – die meisten davon leben in den Tropen.
Nur wenige davon sind Schädlinge und kommen bei uns vor. Diese wenigen Arten können jedoch gesundheitliche Probleme verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass schnell gehandelt wird, sobald Schaben in der Umgebung entdeckt werden.
Wissenswertes über Schaben und Kakerlaken
Schaben (umgangssprachlich auch Kakerlaken oder Küchenschaben) sind Überlebenskünstler. Sie existieren seit vielen Millionen Jahren unverändert in fast allen Klimaregionen der Erde. Durch den weltweiten Handel werden die Schaben überall auf dem Globus verbreitet und können so an fast allen Orten festgestellt werden.
Da sie Allesfresser sind, wird ihnen auch nie die Nahrung ausgehen. Typisch für Schaben ist ihr ovaler, abgeflachter Körper, mit einem breiten Halsschild, welches teilweise den Kopf überdeckt. Ausserdem sind die Laufbeine der Schaben zum Teil mit vielen Dornen versehen.
Schaben sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber sieht man sie kaum, da sie sich in dieser Zeit in ihren Verstecken aufhalten. Bei einem starken Befall können Schaben jedoch auch während des Tages beobachtet werden. In diesem Fall gilt es rasch zu handeln, damit sich die Schaben nicht noch weiter ausbreiten.
FAQ
Fragen und Antworten zu Schaben und Kakerlaken
Welche Schabenarten gibt es in der Schweiz?
Untenstehend finden Sie Bilder der verschiedenen Schabenarten (Sie können sich durch die Bildergalerie durchklicken).
Die am weitesten verbreitete Deutsche Schabe (Blattella germanica), auch "Schwabenkäfer" genannt, ist ungefähr einen Zentimeter lang und honigfarben. Auffallend sind zwei dunkle Längsstreifen auf ihrem Halsschild. Deutsche Schaben sind meist dort zu finden, wo auch Wasser vorhanden ist, also in Küchen und Bädern, bei Abflüssen usw.
Braunbandschaben (Supella longipalpa) sind ebenfalls etwa einen Zentimeter lang und unregelmässig braun quergestreift. Sie leben in kleinen Gruppen von maximal 15 Tieren und sind nicht darauf angewiesen, Zugang zu Wasser zu haben. Braunbandschaben werden auch Möbelschaben genannt und können überall wohnen. Häufig besiedeln sie Aktenordner, Schubladen, Computer und andere Einrichtungsgegenstände.
Die Orientalische Schabe (Blatta orientalis), auch "Gemeine Küchenschabe" genannt, wird bis zu vier Zentimeter lang und ist dunkel-kastanienbraun. Kälte macht ihr nichts aus, denn sie lebt meist in Kellern und Kanalisationen, von wo aus sie auf ihren Streifzügen auch in andere Bereiche eines Gebäudes vordringt.
Die Waldschabe (Ectobiinae) ist die einzige in der Schweiz im Freiland lebende Schabe, welche tagaktiv ist und fliegen kann. Sie ist etwa 1 bis 1,5 Zentimeter lang und hellbraun bis braun gefärbt. Diese Insekten ernähren sich von sich zersetzenden Pflanzenteilen und sind deswegen vorwiegend in Misch- und Laubwäldern anzutreffen. Waldschaben können sich in Häusern und Wohnungen nicht ernähren und sterben dort nach kurzer Zeit. Anders als die oben aufgelisteten Varianten sind die Waldschaben für den Menschen nicht schädlich, werden allerdings gerne mit ihren schädlichen Verwandten (vor allem mit der Deutschen Schabe) verwechselt.
Sind Schaben gefährlich?
Schaben halten sich an Orten auf, welche für das Wachstum von Bakterien (beispielsweise Salmonellen) förderlich sind. Keime können dabei durch die Haut oder die Verdauungsorgane der Schaben transportiert und verbreitet werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass erhebliche gesundheitliche Risiken auftreten.
Besonders in sterilen Umgebungen (Krankenhäuser, Altersheime etc.) kann ein Schabenbefall eine grosse Gefahr darstellen. Zusätzlich können der Kot und die abgelöste Haut (Häutungsreste) der Schaben Allergien hervorrufen, welche ähnlich sind wie eine Hausstaubmilbenallergie.
Wo verstecken sich Schaben in der Wohnung?
Schaben ziehen geschützte, ruhige Plätze vor, die tagsüber kaum gestört werden. Sie meiden offene Flächen und bevorzugen Bereiche, die Wärme, Dunkelheit, Feuchtigkeit und Nähe zu Nahrungsquellen bieten.
Typische Verstecke in den einzelnen Räumen sind zum Beispiel:
In der Küche: Besonders häufig hinter dem Kühlschrank, unter dem Spülbecken, in Küchenschränken und Schubladen, in Ritzen und Spalten von Arbeitsplatten und in Vorratsschränken. Insgesamt kommen Schaben am häufigsten in Küchen vor, da sie Nahrung und Wärme bieten.
Im Badezimmer: Hinter dem Waschbecken, der Badewanne oder der Toilette, in Schränken, in Rohrleitungen und Abflüssen, unter Möbeln.
Im Schlafzimmer: Hinter Schränken, unter Betten, in Ritzen von Möbeln, in Teppichkanten oder hinter Bildern an der Wand.
Im Wohnzimmer: In Sofaritzen, hinter Regalen, hinter elektronischen Geräten, in Steckdosenleisten oder Lampen.
In Kellern und Lagerräumen: In Ecken, hinter Kisten und Kartons, an feuchten Wänden oder Rohren, unter Bodenbelägen.
Zwar variieren die Rückzugsorte je nach Art, doch bei allen ist gemeinsam, dass sie tagsüber im Verborgenen bleiben und sich vor Störungen abschirmen.
Was ist der Unterschied zwischen Schaben und Kakerlaken?
Der Begriff "Schabe" wird umgangssprachlich oft als Synonym zu "Kakerlake" verwendet, doch biologisch gesehen gibt es leichte Unterschiede in der Verwendung der Begriffe. "Schabe" beschreibt generell die Insektenordnung Blattodea, zu der alle Kakerlaken gehören. "Kakerlake" wird meist verwendet, um die Arten zu benennen, die als Schädlinge in menschlichen Behausungen auftreten, wie die Deutsche Schabe, Orientalische Schabe oder Braunbandschabe.
Das bedeutet also: Alle Kakerlaken sind Schaben, aber nicht alle Schaben sind Kakerlaken. Viele Schabenarten leben im Freien, etwa in Wäldern oder unter Laub, und haben keinen Kontakt zu Menschen. Diese Arten unterscheiden sich in Verhalten, Ernährung und Lebensraum deutlich von den typischen Wohnungsschädlingen, die wir als Kakerlaken kennen.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Wahrnehmung. Während Schaben in der Natur eine ökologische Rolle als Destruenten spielen, lösen Kakerlaken in menschlichen Räumen aufgrund von Hygiene- und Gesundheitsrisiken den negativen Ruf aus.
Was sind Küchenschaben?
Im Grunde genommen sind Küchenschaben und Kakerlaken dasselbe (siehe oben). Küchenschaben sind Schabenarten, die sich bevorzugt in menschlichen Wohnräumen aufhalten, besonders in Küchen, Vorratsräumen oder an Orten mit leicht zugänglicher Nahrung. Zu den bekanntesten Arten zählen die Deutsche Schabe (Blattella germanica), die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) und die Braunbandschabe (Supella longipalpa). Sie ernähren sich von Lebensmitteln, Abfällen und organischen Rückständen und sind besonders an feuchten und warmen Stellen aktiv.
Der Begriff "Küchenschabe" beschreibt keine eigene Art, sondern fasst jene Schaben zusammen, die als Wohnungsschädlinge auftreten. Anders als freilebende Schabenarten wie die Waldschaben (Ectobiinae) unterscheiden sie sich durch ihre Nähe zum Menschen und ihre Fähigkeit, sich schnell in Gebäuden zu vermehren, was sie zu hygienischen und gesundheitlichen Schädlingen machen kann.
Gibt es Hausmittel gegen Schaben?
Ja, es gibt einige Hausmittel, die helfen können, Schaben kurzfristig zu vertreiben oder ihre Aktivität einzuschränken:
Backpulver: Wird oft mit Zucker oder Mehl gemischt, um Schaben anzulocken. Wenn sie das Gemisch aufnehmen, reagiert das Backpulver im Verdauungstrakt der Schaben und kann zu ihrem Tod führen. Diese Methode wirkt nur lokal und nicht bei einem grösseren Befall.
Essiglösungen: Essig ist ein natürliches Reinigungsmittel und hat einen starken Geruch, den Schaben meiden. Oberflächen mit Essig zu reinigen, kann helfen, Spuren und Duftmarken der Schaben zu beseitigen und sie vorübergehend abzuschrecken.
Klebefallen: Diese Fallen enthalten einen klebrigen Untergrund, auf dem Schaben haften bleiben. Sie sind hilfreich, um die Häufigkeit und die Orte der Schabenaktivität zu erkennen, wirken aber nicht als dauerhafte Lösung.
Kräuter und ätherische Öle: Lavendel, Lorbeerblätter, Pfefferminze, Katzenminze oder Teebaumöl können Schaben aufgrund ihres starken Geruchs abwehren. In Ecken oder Schränken ausgelegte Blätter oder mit Öl beträufelte Wattebällchen wirken zwar vorbeugend, sind bei starkem Befall jedoch nicht ausreichend.
Sauberkeit und Trockenheit: Regelmässiges Putzen, das Entfernen von Krümeln, das Abdecken von Lebensmitteln und die Beseitigung von Wasserquellen machen Räume für Schaben weniger attraktiv. Feuchte Stellen wie Spülbecken, Rohrleitungen oder Küchenschränke sollten besonders trocken gehalten werden.
Wichtig: Diese Hausmittel bieten nur eine temporäre Lösung. Bei aktivem Befall ist professionelle Hilfe unabdingbar, um Schaben dauerhaft loszuwerden. Wenn Sie ein Problem mit Schaben haben, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden. Wir analysieren Ihre Situation und helfen Ihnen, die Schaben wieder loszuwerden.
Können Schaben wirklich ohne Kopf überleben?
Ja, Schaben sind erstaunlich widerstandsfähig, aber der Mythos, dass sie "ewig" ohne Kopf leben, ist übertrieben. Tatsächlich können Schaben nach wissenschaftlichen Beobachtungen bis zu etwa 9 Tage ohne Kopf überleben. Grund dafür ist ihr offenes Atmungssystem: Sie atmen durch kleine Röhren an den Körperseiten (Tracheen) und sind nicht direkt auf den Kopf angewiesen, um Sauerstoff aufzunehmen.
Dennoch gilt: Ohne Kopf können sie nicht dauerhaft überleben, da sie keine Nahrung aufnehmen können. Nach einigen Tagen sterben sie an Austrocknung und Nahrungsmangel, da der Verdauungstrakt ohne Kopf funktionsunfähig ist.
Schaben sind generell extrem widerstandsfähig: Sie können bis zu 40 Minuten den Atem anhalten, längere Zeit ohne Nahrung überleben und sich an unterschiedliche Lebensräume anpassen. Unter anderem ertragen sie etwa das Zehnfache der radioaktiven Strahlung, die für Menschen tödlich wäre. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, selbst extreme Bedingungen zu überstehen, auch wenn sie zeitweise ohne Wasser oder Nahrung auskommen müssen.
Wie bekämpft Desinfecta Schaben?
Falls Sie Schaben in Ihrer Wohnung entdecken, ist eine Bekämpfung meist unumgänglich. Die Insekten haben sich bereits in Ihren Räumlichkeiten eingenistet und sind ohne professionelle Hilfe sehr schwer wieder loszuwerden.
Bei der Bekämpfung von Schaben setzen wir auf eine Gel-Behandlung. Die Gelköder können ohne grössere Vorbereitungsmassnahmen jederzeit in jeder Umgebung angewendet werden.
Unsere Servicetechniker bringen das Gel in der Nähe der Schabenverstecke aus. Anschliessend wird das Gel durch die Schaben verzehrt und in das Nest gebracht, wo das Gel mit den Artgenossen geteilt wird. Diese biologische Weitergabe wird als Dominoeffekt bezeichnet. Infolge dieses Dominoeffekts steigt die Todesrate der Schaben erheblich, was deutliche Auswirkungen auf den Bekämpfungserfolg hat. Durch diese Methode können wir erzielen, dass Sie die Schaben langfristig loswerden.
Relevant ist das Anbringen des Gelköders in der Nähe des Nestes, weil sich die Schaben dadurch nicht an anderen Nahrungsquellen bedienen. Der positive Nebeneffekt ist, dass die Köder somit häufig in Ritzen und Spalten ausgebracht werden, was ein versehentliches Wegputzen oder Abwaschen der Gelpunkte vermindert. Aufgrund dessen steigt die Langzeitwirkung der Gelköder.
Tipps
Wie kann ich Schaben verhindern?
Haben sich Schaben in einer Wohnung festgesetzt, ist es äusserst schwierig sie wieder loszuwerden. In solchen Fällen braucht es einen Fachmann, der die Insekten mit professionellen Methoden bekämpft. Daher lohnt es sich, präventiv gegen Schaben vorzugehen. Gerne teilen wir mit Ihnen weitere Tipps, wie Sie einen Schabenbefall präventiv verhindern können:
Mögliche Verstecke isolieren: Schaben verstecken sich in dunklen Ritzen und Spalten. Sollten Sie solche entdecken, verschliessen Sie diese.
Wasserquellen eliminieren: Einige Schabenarten bevorzugen feuchte Umgebungen. Achten Sie darauf, dass Ihre Räumlichkeiten immer gut durchlüftet werden und installieren Sie gegebenenfalls Luftentfeuchter. Schaben können auch durch die Kanalisation in Ihre Räumlichkeiten gelangen. Wenn Sie einen offenen Zugang zur Kanalisation haben, sollten Sie diesen verschliessen.
Abfälle regelmässig entsorgen oder ausserhalb von Problemzonen lagern: Abfälle sind für Schaben paradiesisch, da diese einfach zugängliche Nahrung darstellen. Achten Sie daher, dass Sie Abfälle nicht unnötig in Ihren Räumlichkeiten stehen lassen.
Installation von Insektengitter (bei Waldschaben): Bei Waldschaben ist eine Bekämpfung nicht sinnvoll, da die Tiere von aussen in das Gebäude gelangen und im Inneren keinen Schaden anrichten. In grosser Zahl können sie allerdings lästig wirken. Um dies zu verhindern, können Insektengitter installiert werden, welche den Schaben den Zutritt verwehren.
Literatur zum Nachlesen
An der Heiliggeistkirche in Bern wurde ein massiver Befall von Orientalischen Schaben festgestellt. Die Pendlerzeitung „20 Minuten“ hat daraufhin verschiedene Experten zum Thema angefragt.