Was tun bei Flohbefall? Ursachen, Tipps und effektive Massnahmen
Flöhe sind auf der ganzen Welt verbreitet und zählen ca. 2'400 Arten. Dabei verursachen sie nicht nur unangenehmen Juckreiz, sondern können auch Krankheiten auf Menschen und Tiere übertragen. Die häufigste Art in der Schweiz ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis).
Wissenswertes über Flöhe
Flöhe sind Blut saugende Insekten und müssen täglich Blutmahlzeiten zu sich nehmen. Sie sind daher auf einen Wirt angewiesen.
Obwohl die Flöhe flügellos sind, können sie beim Springen erstaunliche Distanzen überwinden – bis zu 300 Mal ihre Körperlänge! Diese Sprungkraft verdanken die Flöhe ihren speziell angepassten Hinterbeinen, die es ihnen ermöglichen, sich effizient von einem Wirt zum nächsten zu bewegen.
FAQ
Fragen und Antworten zu Flöhen
Treten Flöhe auch bei Menschen auf?
Ja, Flöhe können auch Menschen befallen, jedoch sind sie nicht auf den Menschen spezialisiert. In den meisten Fällen handelt es sich um Tierflöhe, vor allem Katzenflöhe oder seltener auch Hundeflöhe (Ctenocephalides canis), die aus Mangel an tierischen Wirten gelegentlich auch Menschen stechen.
Flöhe befallen den Menschen nicht dauerhaft, da sie auf tierische Wirte spezialisiert sind. Sie können jedoch juckende, gerötete Stiche verursachen, meist an den Beinen, Knöcheln oder am Unterkörper. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen oder Hautentzündungen kommen.
Welche Schäden richten Flöhe an?
Flöhe wurden vor allem durch ihre Rolle bei der Übertragung der Beulenpest im Mittelalter bekannt. Diese verheerende Pandemie forderte in Europa das Leben von etwa 25 Millionen Menschen, was damals einem Drittel der Bevölkerung des Kontinents entsprach! Übertragen wurde der Pesterreger Yersinia pestis hauptsächlich durch den Rattenfloh (Xenopsylla cheopis).
Auch wenn solche Bedrohungen in Europa heute keine Rolle mehr spielen, können Flöhe nach wie vor Krankheiten übertragen. In entwickelten Ländern ist das Risiko zwar gering, aber nicht völlig ausgeschlossen. Zu den übertragbaren Erkrankungen zählen unter anderem:
Bandwürmer, vor allem bei Kindern nach versehentlichem Verschlucken eines infizierten Flohs
Rickettsiose, eine bakterielle Infektion mit grippeähnlichen Symptomen
In seltenen Fällen auch können auch allergische Reaktionen auftreten
Ausserdem kann ein Flohbefall für Mensch und Tier weitere unangenehme Folgen haben:
Starker Juckreiz durch Flohstiche
Sekundäre Hautentzündungen durch Kratzen
Bei Tieren: Flohspeichelallergie, die zu Haarausfall, Ekzemen und Unruhe führen kann
Bei massivem Befall: Blutarmut (Anämie) bei jungen oder geschwächten Tieren
Mein Hund/meine Katze hat Flöhe, was kann ich tun?
Wenn Ihr Haustier Flöhe hat, ist schnelles Handeln wichtig. Das dient nicht nur dem Wohlbefinden des Tieres, sondern hilft auch, einen Flohbefall in Ihrer Wohnung zu verhindern.
Tierärztliche Behandlung ist der erste Schritt
Wir empfehlen dringend, einen Tierarzt aufzusuchen. Dort kann der Flohbefall bestätigt werden. Zusätzlich wird das Tier auf allergische Reaktionen, Hautentzündungen oder Bandwurmbefall untersucht, da Flöhe Krankheitserreger übertragen können. Der Tierarzt verschreibt ausserdem ein passendes Flohmittel, zum Beispiel Tabletten oder Sprays.
Die Umgebung behandeln
Flöhe legen ihre Eier nicht nur im Fell von Hunden und Katzen ab, sondern vor allem in der Umgebung wie Körbchen, Teppiche oder Polstermöbel. Ein Grossteil der Flohpopulation besteht aus Eiern, Larven und Puppen, die sich ausserhalb des Tieres befinden. Daher ist es wichtig, Textilien bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen, gründlich zu staubsaugen (insbesondere in Ecken, Ritzen und auf Polstermöbeln) und den Staubsaugerbeutel direkt zu entsorgen. Diese Massnahmen sollten über mehrere Wochen fortgeführt werden, da Flohpuppen lange überleben können.
Weitere Tiere mitbehandeln
Wenn Sie mehrere Haustiere haben, sollten alle Tiere im Haushalt gleichzeitig behandelt werden (auch wenn keine sichtbaren Symptome vorhanden sind).
Vorbeugen
Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt eine geeignete Prophylaxe gegen Flöhe, besonders während der wärmeren Monate oder wenn Ihr Tier viel draussen unterwegs ist.
Wichtige Hinweise
Verwenden Sie niemals Flohmittel für Hunde bei Katzen! Einige Wirkstoffe wie Permethrin sind für Katzen hochgiftig.
Bei starkem Befall oder wenn besonders empfindliche Personen wie Babys oder Allergiker im Haushalt leben, kann eine professionelle Schädlingsbekämpfung empfehlenswert sein. Bitte beachten Sie jedoch, dass eine Behandlung durch einen Schädlingsbekämpfer bei Flöhen häufig nur die Symptome lindert und keinen langfristigen Erfolg garantiert. Da die Ursachen oft im tierischen Wirt und dessen Umgebung liegen, greifen wir auf eine solche Massnahme nur in besonders schweren Fällen zurück.
Gerne beraten wir Sie persönlich, wenn Sie Fragen zum Umgang mit Flöhen, zur Vorbeugung oder zu möglichen Massnahmen haben.
Wann und wie bekämpft Desinfecta Flöhe?
Die Bekämpfung von Flöhen durch uns erfolgt nur in Ausnahmefällen, da sie in der Regel keinen nachhaltigen Erfolg garantiert. Ein Grossteil der Flohpopulation lebt nicht direkt auf dem Haustier, sondern verteilt sich in Form von Eiern, Larven und Puppen in der Umgebung (insbesondere dort, wo sich Haustiere häufig aufhalten).
Solange das befallene Tier nicht gleichzeitig behandelt wird und die Umgebung nicht konsequent gereinigt wird, ist eine alleinige Schädlingsbekämpfung meist nur eine kurzfristige Symptombekämpfung.
Wenn eine Behandlung dennoch notwendig ist (etwa bei sehr starkem Befall oder wenn sich die Situation trotz Massnahmen nicht bessert) setzen wir gezielt auf eine sogenannte Schlupfwinkelbehandlung. Dabei werden Wirkstoffe in Ritzen, Spalten und andere Rückzugsorte der Flöhe appliziert, um dort vorhandene Entwicklungsstadien zu erreichen.
Zudem bieten wir einen Tiefkühlservice an, bei dem befallene Objekte eingefroren werden, um alle Entwicklungsstadien der Flöhe abzutöten (bspw. die Schmusedecke Ihres Hundes oder das Körbchen Ihrer Katze).
Bitte beachten Sie: Eine einmalige Behandlung führt selten zur vollständigen Tilgung. In der Regel sind mehrere Massnahmen über einen längeren Zeitraum nötig.
Gerne beraten wir Sie, ob in Ihrem Fall eine Bekämpfung sinnvoll ist und wie Sie zusätzlich durch eigene Massnahmen zur langfristigen Kontrolle beitragen können.
Was hilft bei Juckreiz durch Flohbisse?
Flohbisse verursachen häufig einen intensiven Juckreiz, der einige Tage anhalten kann. Besonders betroffen sind oft Beine, Knöchel, Achselhöhlen und Taille, da Flöhe bevorzugt an leicht zugänglichen Körperstellen zustechen.
Um den Juckreiz zu lindern, können folgende Massnahmen helfen:
Nicht kratzen: Auch wenn es schwer fällt, durch Kratzen kann die Haut verletzt werden, was das Risiko für Entzündungen oder bakterielle Infektionen erhöht.
Kühlen: Kalte Umschläge, ein Eispack oder kühlende Gels können den Juckreiz abschwächen.
Antihistaminhaltige Salben oder Gele: Diese sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und wirken gezielt gegen allergische Reaktionen (lassen Sie sich vor Ort beraten).
Hausmittel: Um den Juckreiz und die Schmerzen zu lindern, können auch Zitronen- oder Limettensaft helfen. Tränken Sie ein Tuch und legen Sie es auf die Wunde. Alternativ kann auch eine halbe Zwiebel auf den Stich gelegt werden.
Wenn der Juckreiz anhält, sich die betroffenen Stellen entzünden oder stark anschwellen, sollten Sie einen Dermatologen oder Ihren Hausarzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere bei Kindern, Allergikern oder empfindlicher Haut.
Ich habe keine Haustiere und trotzdem Flöhe! Was kann ich tun?
Auch ohne Hund oder Katze im Haushalt kann es zu einem Flohbefall kommen. In solchen Fällen stammt die Ursache häufig nicht aus dem eigenen Wohnbereich, sondern von wildlebenden Tieren wie Tauben und Kleinvögeln, Igeln, Mardern oder Ratten, die sich in unmittelbarer Nähe aufhalten.
Besonders Vogelnester unter Dächern, auf Fensterbrettern oder in Lüftungsschächten sind eine bekannte Quelle. Diese können mit dem sogenannten Vogelfloh (Ceratophyllus gallinae) befallen sein, der in die Wohnung gelangt und dort auch Menschen stechen kann. Ebenso können Igel oder Nager, die sich im Garten, Keller oder auf dem Dachboden aufhalten, Flöhe mitbringen.
Ein weiterer häufiger Grund für Flohprobleme ohne eigenes Haustier ist, dass vormals in der Wohnung gehaltene Tiere Flöhe hinterlassen haben. Flohpuppen können sich monatelang im Ruhezustand in Teppichen, Ritzen oder Möbeln halten und schlüpfen erst, wenn durch Erschütterung oder Wärme ein möglicher Wirt wahrgenommen wird (etwa beim Einzug neuer Bewohner).
Wenn Sie unerklärliche Stiche bemerken oder den Verdacht auf Flöhe haben, lohnt sich eine fachkundige Beratung. Wir unterstützen Sie gerne bei der Ursachenklärung und besprechen mit Ihnen mögliche nächste Schritte.
Tipps
Wie kann ich Flöhe vermeiden?
Ein Befall von Flöhen ist lästig und kann Ihnen und Ihren geliebten Haustieren Schäden zufügen. Gerne geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie die Blutsauger vermeiden können:
Regelmässige Kontrolle der Haustiere: Kämmen Sie Ihre Haustiere regelmässig und halten Sie Ausschau nach Flöhen. Zusätzlich empfiehlt es sich, ein Flohhalsband zu kaufen.
Regelmässig Staubsaugen: Saugen Sie Ihre Räumlichkeiten regelmässig, besonders die Räume, in welchen Ihre Haustiere viel Zeit verbringen. Falls möglich, können Sie auch die Betten Ihrer vierbeinigen Freunde einmal die Woche bei 60 °C waschen.
Leere Vogelnester entfernen: Flöhe befallen häufig Tauben und andere Vögel. Dabei können Flöhe auch auf Menschen springen, besonders, wenn die Nester anschliessend leer sind. Sollten Sie leere Vogelnester in Ihrem Gebäude oder rundherum finden, lohnt es sich, diese zu entfernen. Achten Sie dabei auf die gültigen Schon- und Brutzeiten!