13 Oktober 2025
Haushalte
Mit dem Herbst und den sinkenden Temperaturen suchen viele Tiere Schutz vor Kälte und Nässe. Dabei gelangen sie oft in Häuser, Keller, Dachböden oder Garagen. Besonders in der kalten Jahreszeit stellen bestimmte Schädlinge ein verstärktes Risiko für Wohn- und Lagerräume dar. Sie können sowohl Schäden an Gebäuden und Vorräten verursachen als auch gesundheitliche Risiken bergen.
Im Herbst und Winter suchen Mäuse gezielt warme Rückzugsorte und Nahrung in Häusern, Kellern oder Lagerräumen. Sobald sie geeignete Nistmöglichkeiten und Nahrung vorfinden, können sie sich dauerhaft ansiedeln.
Typische Schäden und Spuren:
Nagespuren an Kabeln, Holz oder Dämmmaterial
Kotablagerungen in Vorratsräumen
Rascheln oder Rennbewegungen, besonders nachts
Laufspuren entlang von Sockelleisten
Besonderheiten:
Mäuse sind sehr neugierig und ausgezeichnete Kletterer, die selbst senkrechte Oberflächen problemlos erklimmen. Dabei orientieren sie sich vor allem über ihren Geruchssinn. Als Allesfresser bevorzugen sie Nahrungsmittel, die auch Menschen gern essen: Brot, Käse, Fleisch, Getreide, Schokolade, Nüsse und mehr.
Durch ihre Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, selbst durch winzige Öffnungen ins Haus zu gelangen, können Mäuse schnell Fuss fassen und Krankheiten wie Salmonellen oder Hantaviren übertragen.
Ratten suchen bei sinkenden Temperaturen ebenfalls geschützte, warme Orte. Keller, Lagerräume oder Dachböden bieten ideale Bedingungen, besonders wenn dort Vorräte gelagert werden.
Typische Schäden und Spuren:
Nageschäden an Holz, Plastik, Kabeln und Vorräten
Länglicher, spindelförmiger Kot entlang von Laufwegen
Fettspuren oder Abdrücke an Wänden und Fenstersimsen
Kratz- oder Scharrgeräusche in ungenutzten Bereichen
Besonderheiten:
Ratten sind hervorragende Schwimmer, Kletterer und Gräber, nutzen Geruchs- und Tastsinn, da ihr Sehvermögen eingeschränkt ist, und sind grundsätzlich nachtaktiv. Zudem sind sie neophob, das heisst, sie reagieren vorsichtig auf Veränderungen in ihrer Umgebung und meiden normalerweise den Kontakt zu Menschen. Wird eine Ratte tagsüber beobachtet, deutet dies oft auf einen grösseren Befall hin.
Frühzeitiges Erkennen ist entscheidend, um Vorräte zu schützen, Schäden an Gebäuden zu verhindern und das Risiko von Krankheiten wie Leptospirose oder Salmonellen zu reduzieren.
Marder nutzen die Nähe zu Gebäuden, um warme Rückzugsorte und Nahrung zu finden. Besonders betroffen sind Dachböden, Garagen oder Scheunen.
Typische Schäden und Spuren:
Beschädigung von Dämmmaterial
Zerbissene Kabel, Rohre oder Holz
Poltern, Kratzen oder andere Geräusche auf Dachböden
Schäden an Fahrzeugen, z. B. angeknabberte Schläuche
Besonderheiten:
Marder sind geschickte Kletterer und können auch schwer erreichbare Orte problemlos erklimmen. Rohre, Regenrinnen oder Vogelhäuser dienen ihnen als Aufstiegshilfen. Zudem können sie bis zu zwei Meter weit springen, um Baumkronen oder Dächer zu erreichen. Einmal auf dem Dach angelangt, reicht oft eine handgrosse Öffnung, um ins Innere zu gelangen. Gegebenenfalls schaffen sie sich den Zugang selbst, indem sie lockere Dachziegel oder Abdichtungen hochheben oder wegreissen.
Da Marder erhebliche Schäden verursachen können, sollte ein Befall nicht ignoriert werden. Sie knabbern an Kabeln, nisten sich in Dachkonstruktionen ein und erzeugen Lärm, der zu Unruhe und Stress führen kann.
Im Herbst treten vermehrt Fliegen auf, die sich an sonnigen Tagen massenhaft an Gebäudefassaden sammeln. Besonders betroffen sind freistehende oder erhöht liegende Häuser, deren von der Sonne beschienene Wände den Fliegen als Rastplatz dienen.
Massenansammlungen von Fliegen an Wänden
Eindringen in Innenräume durch Fenster oder Ritzen
Tote Fliegen in Dach- oder Wandhohlräumen, die weitere Schädlinge (z. B. Speck- oder Pelzkäfer) anziehen können
Besonderheiten:
Sinken die Temperaturen unter etwa 15 °C, suchen die Fliegen Schutz in Ritzen, Spalten oder Rollladenkästen, wo sie den Winter verbringen. Sobald im Frühling die Sonne wieder wärmt, erwachen sie und zeigen sich oft in Wohnungen oder Dachräumen, was zur Belästigung der Bewohner führen kann.
Dabei ist es bekannt, dass in gewissen Jahren besonders viele Fliegen auftreten, während in anderen Jahren kaum Fliegen auffallen. Somit muss nicht jedes Jahr eine Massenversammlung von Fliegen an Fassaden stattfinden.
Bettwanzen werden oft durch Reisen eingeschleppt. Sie verstecken sich in Gepäck oder Kleidung und finden in beheizten Wohnungen oder Hotels dann günstige Bedingungen zum Überleben und Vermehren.
Typische Schäden und Spuren:
Juckende Bissstellen auf Oberkörper
Versteckte Ansammlungen in Ritzen, Polstern und Matratzen
Psychische Belastung durch ständige Sorge um einen Befall
Besonderheiten:
Ein einziges Weibchen kann während seines Lebens 400 bis 500 Eier legen, wodurch sich die Population bei guten Bedingungen schnell vermehren kann. Bereits die frisch geschlüpften Larven stechen Menschen, und die Insekten benötigen etwa alle sieben Tage eine Blutmahlzeit, können aber bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben.
Reaktionen auf die Stiche reichen von kaum merklich bis hin zu starkem Juckreiz oder allergischen Hautreaktionen. Auch wenn Bettwanzen keine bekannten Krankheiten übertragen, beeinträchtigen sie deutlich die Lebensqualität und verursachen psychischen Stress.
Mottenlarven können in beheizten Lagerräumen und Produktionsstätten Probleme verursachen, da sie dort optimale Bedingungen für Entwicklung und Vermehrung finden. Besonders betroffen sind Lebensmittel- und Textilbetriebe, wo Vorräte oder Produkte gelagert werden.
Typische Schäden und Spuren:
Löcher in Textilien, Wolle oder Seide
Frassspuren an Lebensmitteln wie Mehl, Nüssen oder Trockenfrüchten
Larven, Gespinste oder Kot in dunklen Lagerräumen
Besonderheiten:
Motten lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen aufteilen: Vorratsschädigende Motten, die an Lebensmitteln fressen, und materialschädigende Motten, die Textilien oder andere gelagerte Materialien beschädigen. Sie entwickeln sich auch bei niedrigen Aussentemperaturen weiter, solange die Innenräume warm sind. Sie verstecken sich gerne in dunklen, schwer zugänglichen Bereichen.
Motten werden von Licht angezogen und können durch offene Fenster, Türe und Tore in Räume eindringen.
Auch in der kalten Jahreszeit stellen Vorratsschädlinge ein Problem dar, da beheizte Innenräume ideale Bedingungen für ihre Entwicklung bieten. Sie suchen Nahrung und können in Haushalten, Lagerräumen oder Betrieben trockene Lebensmittel befallen. Sie werden in der Regel durch gekaufte Produkte eingeschleppt.
Typische Schäden und Spuren:
Befall von Getreide, Nüssen, Trockenfrüchten, Gewürzen oder Mehl
Direkter Schaden durch Fressen der Lebensmittel
Indirekte Schäden durch Kontamination mit Kot oder Häutungsresten
Besonderheiten:
Vorratsschädigende Käfer durchlaufen eine vollständige Entwicklung, vom Ei über Larve und Puppe bis zum ausgewachsenen Käfer, und auch der Winter hält sie nicht davon ab, genau das zu tun. In beheizten Innenräumen können sich die Tiere auch während der kalten Jahreszeit fortpflanzen, wodurch ein kleiner Befall schnell grösser werden kann. Dabei verursachen besonders die Larvenstadien die meisten Schäden, da diese intensiv fressen.
Ebenso suchen Materialschädlinge Schutz in warmen Gebäuden. Ihre Larven entwickeln sich besonders gut in beheizten Räumen und machen dabei keinen Unterschied zwischen privaten Haushalten, Lagerräumen oder Museen.
Typische Schäden und Spuren:
Frasslöcher in Textilien, Teppichen, Polstern oder Lederwaren
Bohrgänge in Holz oder Dämmmaterial
Schäden an Möbeln, Dachkonstruktionen oder Einrichtungsgegenständen
Larvenhäute oder feiner Staub als Rückstände
Besonderheiten:
Materialschädigende Käferarten wie Pelzkäfer, Wollkrautblütenkäfer oder Kugelkäfer legen ihre Eier gern in geschützten Materialien ab. Die Larven fressen sich unbemerkt durch Stoffe oder Holz und können so langfristig grosse Schäden anrichten. Besonders kritisch ist, dass diese Schäden oft erst sehr später sichtbar werden, wenn Möbel, Balken oder Dämmung bereits instabil sind.
Obwohl Wespen im Sommer am auffälligsten sind, bleiben sie auch im frühen Herbst ein wichtiges Thema, da die Tiere auf Suche nach Zucker sind. Dadurch dringen sie vermehrt in menschliche Nähe vor, sei es an gedeckten Tischen, in Küchen oder an Abfallplätzen. Zudem werden die Wespen mühsamer, da auch sie Wärme suchen und deshalb öfter in Innenräume eindringen.
Mit den sinkenden Temperaturen sterben die meisten Wespen dann ab, nur die Jungköniginnen überleben, um im nächsten Frühling neue Nester zu gründen.
Typische Schäden und Spuren:
Nester in Rollladenkästen, Dachböden oder Mauerspalten
Belästigung durch Nahrungssuche in Gebäuden oder Gärten
Gesundheitsrisiken durch Stiche, insbesondere für AllergikerInnen
Besonderheiten:
Wespen sind nicht nur eine lästige Plage, sondern auch wichtige Schädlingsjäger: Eine Kolonie kann mehrere hundert Insekten (bspw. Mücken) pro Stunde erbeuten und trägt so zum ökologischen Gleichgewicht bei. Für den Herbst gilt: Da die Völker noch gross sind und Königinnen ihre Überwinterungsplätze suchen, können Begegnungen mit Wespen für Menschen weiterhin ein Risiko darstellen.
Spinnen sind nicht klassische „Schädlinge“ im engeren Sinn, sondern nützliche Insektenjäger. Dennoch können sie in Gebäuden als störend empfunden werden, insbesondere wenn viele von ihnen auftreten oder Netze sichtbar werden.
In der Schweiz leben ca. 1'000 Spinnenarten, von denen keine für den Menschen gefährlich ist. Spinnen meiden den Kontakt zu Menschen und beissen nur in Ausnahmefällen, meist bei Bedrohung. Ein Biss verursacht höchstens nur eine leichte Hautreaktion.
Viele der beschriebenen Schädlinge suchen gerade jetzt während den kälteren Jahreszeiten gezielt Schutz in Gebäuden. Mit diesen Massnahmen können Sie das Risiko eines Befalls deutlich verringern und Ihre Wohn- und Lagerräume besser schützen:
Ritzen und Spalten abdecken: Kleine Öffnungen an Türen, Fenstern oder Fassaden verschliessen, damit Nager und Insekten nicht eindringen.
Lebensmittel sicher lagern: Trockenvorräte wie Mehl, Reis oder Nüsse in fest verschliessbare, luftdichte Behälter füllen.
Kontrolle von gekauften Lebensmittel: Achten Sie beim Kauf von Lebensmittel (besonders Getreide) auf Anzeichen von Schädlingen (Larven, Gespinste etc.).
Türe und Fenster nicht unnötig offen halten: Lassen Sie potenzielle Öffnungen in Ihre Räumlichkeiten nicht unnötig offenstehen. Dies kann Schädlingen einen Weg in Ihre Räumlichkeiten bieten.
Sauberkeit bewahren: Essensreste, Krümel und offene Verpackungen vermeiden, um keine Nahrung anzubieten.
Unnötige Lichtquellen vermeiden: Schalten Sie Ihre Lichtquellen nur bei Bedarf an, um keine Schädlinge anzulocken.
Textilien schützen: Kleidungsstücke und Teppiche sauber halten und bei längerer Lagerung in geeigneten Beuteln verstauen.
Fachgerechte Hilfe holen: Bei stärkerem oder langanhaltendem Befall können Sie ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen kontaktieren, um weitere Schäden und Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Im Herbst und Winter dringen viele Schädlinge in Häuser, Keller oder Lagerräume ein, auf der Suche nach Wärme, Schutz und Nahrung. Von Nagetieren über Marder bis hin zu Bettwanzen und Vorratsschädlingen kann ein Befall sowohl materielle Schäden als auch gesundheitliche Schäden verursachen.
Frühzeitiges Erkennen, Verständnis für die typischen Spuren und ein gezieltes Vorgehen sind entscheidend, um grössere Schäden zu verhindern und das Zuhause sicher zu halten.